Leseprobe - Vom Dachboden kann man den Himmel besser sehen

Kapitel 3 – Kopftheater

 

Innen und außen liegen zwei unterschiedliche Welten.

Beide beeinflussen einander. Sie prägen und formen einander.

Außen ist die, die jedermann kennt und die jedermann auf seine Weise wahrnimmt. Wir beobachten und beurteilen die äußere Welt, wir gestalten und verändern sie.

Aber hinter der Fassade spielt sich etwas Magisches ab. Etwas Unsichtbares, Verborgenes. Es ist das Innenleben, das neben dem Außenleben unseren Alltag bestimmt. Jeder erlebt seine eigene, innere Wirklichkeit, mit seinen persönlichen Dramen aus Gedanken, Gefühlen und unsichtbaren Kämpfen. Blicken wir hinter den Schleier der Persönlichkeit, wie sie uns von außen erscheint.

Wie viel wissen wir wirklich von dieser Welt?

Herr Professor, Sie verlieren sich schon wieder in abstrakten Gedanken. Konzentrieren Sie sich auf die Vorlesung!

»Verdammt! Gewiss doch!«

Ration Rücke war gerade wieder abgeschweift. Nicht zum ersten Mal in dieser Stunde. Gerade hatte ihn der Innere Kritiker zum wiederholten Mal dazu ermahnt, gefälligst aufmerksamer zu sein.

Die Villa Ego war inzwischen in der äußeren Bildungsstätte, wo die erwartete Vorlesung stattfand. Der Inhalt drehte sich um …

Hören Sie doch auf, so weltfremd daherzureden, Sie bekommen ja überhaupt nicht mit, was der Dozent da vorne erzählt!

»Entschuldigung.«

Ration Rücke musste sich eingestehen, dass er nicht die leiseste Ahnung hatte, um was es in dieser Vorlesung ging. Er hätte sich zufällig in diesen Saal hineinverirrt haben können. Er fühlte sich fremd und alles Gesagte ließ ihn völlig unberührt.

Passen Sie auf, Herr Rücke!

»Verzeihung, bitte …«

Leider hatte die Villa gerade eine ziemlich lange Leitung. Die Konzentrationsfäden, die sich wie lange Schnüre über Rückes Zimmerdecke zogen, hatten einen drastischen Durchhänger und hingen schlaff herunter – kein Wunder, bei diesem Wetter. Obwohl … Ob es wirklich am Wetter lag …?

Herr Rücke, da draußen spielt die Musik!

»Eigenartig«, dachte Ration Rücke versonnen.

Musik spielte da draußen jedenfalls nicht. Es war ein zutiefst langweiliger Vortrag, den man am ehesten noch als monotonen Singsang bezeichnen konnte. Ration Rücke hatte es aufgegeben, den Inhalt aus den Worten zu filtern. Was durch das rechte Fenster Audio hereinkam, ging nahtlos durch das linke Fenster Audio wieder heraus, ohne eine Spur zu hinterlassen. Die eingeschleppten Informationen schienen nicht einmal für das Kurzzeitgedächtnis von Belang zu sein.

Dies war eine recht typische Vorlesungssituation.

Fenster Audio auf Durchzug geschaltet. Zustand: schläfrig. Anmerkung: Der kleine Mann lässt vermelden, dass der Spaßfaktor bereits drastisch in den Keller gesunken ist.

»Verdammt, was mache ich hier eigentlich …?!«, fragte sich der Professor und blickte ungeduldig auf die tickende Uhr des Hörsaals – die Visus-Fenster waren wie automatisch auf diese Uhr fokussiert, weil die Villa Ego das Ende dieser Stunde herbeisehnte.

Ration Rücke begann sich wieder mit sich selbst zu beschäftigen, mit sinnlosen Grübeleien über seinen Nachbarn und ihre verworrene Geschichte.

In dem Roman der Villa Ego geht es darum, wie ein Professor vor lauter Denken verrückt wird, krakelte er auf einem Notizzettel nieder. Und zwar aus Langeweile. Was ist Langeweile? Eine Zeitspanne voller langer Weilen, in denen man nicht lange weilen mag.

»Diese Wortspiele sind so sinnlos wie die ganze Situation«, murmelte er dann, zerknüllte den Zettel und warf ihn achtlos über seine Schulter.

Wieso konnten die Zeiger der äußeren Uhr sich nicht schneller bewegen?

Einwurf: Der kleine Mann beschwert sich über zunehmende Müdigkeit.

»Der kleine Mann, der kleine Mann! Ich krieg noch die Krise mit dem!«, fuhr der Professor gereizt auf. »Immer glaubt er, seine eigenen Bedürfnisse oben anstellen zu müssen. Ich habe ihn satt. Als ob ich Spaß daran hätte, in einer Vorlesung zu sitzen und mich mit trockener Theorie herumzuschlagen! Ich würde auch lieber etwas anderes machen. Aber bleibt mir denn eine Wahl? Es geht ja nicht nur um die Langeweile … Im Großen und Ganzen gesehen, geht es um einen Abschluss! Ein Zertifikat! Und dann? Alles weitere. So sind nun mal die Regeln der äußeren Welt, und ich muss mich danach richten, um nicht den Anschluss zu verlieren …«

 »Oho! Das scheint ja richtig Spaß zu machen!«

Mit einem Mal erklang eine amüsierte Stimme, die Ration Rücke allmählich vertraut wurde.

»Na, so was! Der Künstler höchstpersönlich. Das hat mir jetzt gerade noch gefehlt …«

»Es ist mir eine Ehre, Sie hier wiederzusehen!«, sagte der Künstler, und hob das zerknüllte Papier mit Notizen des Professors vom Boden auf.

»Langeweile?«, fragte er dann mit einem verschmitzten Lächeln.

»Ich sagte Ihnen doch, dass ich Sie nach der Vorlesung aufsuche!«, zischte der Professor ungehalten. »Aber doch nicht mitten in der Unterrichtsstunde!«

»Sie scheinen mit Ihren Gedanken ohnehin nicht bei der Sache zu sein.«

Der Professor murmelte etwas Unverständliches. Wieso konnte der Künstler ihn nur so leicht durchschauen?!

»Die Lage ist wegen dem enorm gesunkenen Spaßpegel etwas angespannt«, sagte er dann in sachlich nüchternem Tonfall.

 »Und, haben Sie eine Möglichkeit gefunden, ihn zu heben?«

»Noch nicht. Aber nun machen Sie bitte, dass Sie wegkommen! Ich bin gerade wirklich nicht für Ihre Späße aufgelegt!«

»Dass Sie nicht gut drauf sind, ist schwer zu übersehen«, sagte der Künstler, doch sein Lächeln verlor er darüber nicht. »Schauen Sie sich die Villa Ego einmal von außen an – betätigen Sie die Visus-Fenster!«

Er wies mit ausgestreckten Armen nach draußen. Ein Zettel flatterte durch das Visus-Fenster hinein, von einem Gesicht, das sich in einer Fensterscheibe spiegelte. »Da – sehen Sie ihr Gesicht? Die trüben, schläfrigen Augen und die Sorgenfalten? Kommt Ihnen das bekannt vor? Wie innen, so außen.«

Ration Rücke verwarf einen weiteren Versuch, sich auf die Vorlesung zurückzubesinnen. Er hatte einfach den Faden verloren – und würde ihn auch nicht so schnell wieder finden.
»Apropos Faden«, murmelte er und trommelte energisch mit den Fingern auf seinen Schreibtisch. »Ich glaube, das ist es, was unserer Geschichte fehlt, Herr Nachbar – ein roter Faden.«

»Tatsächlich?«

Der Künstler schien an dieser Idee sichtlich interessiert – aber gleichsam belustigt, denn er kicherte und verdrehte seltsam die Augen.

»Was soll daran nun wieder komisch sein! Ein roter Faden wäre doch das Naheliegendste auf der Welt! Wir können schließlich nicht ewig ohne Sinn und Richtung schreiben, das habe ich Ihnen schon mehrmals gesagt.«

»Daran kann ich mich nicht mehr erinnern.«

»Sehen Sie?! Natürlich nicht! Aber wenn wir einen roten Faden hätten, dann wüssten Sie ganz genau, welche Dinge wir bereits besprochen haben und welche nicht. Und Sie wüssten auch, welche Ereignisse als nächstes anstehen.«

»Das wäre aber ziemlich langweilig. Also, wenn ich Sie wäre, würde ich ganz einfach den Weg nach oben wagen – auf meinen Dachboden. Ich habe Sie ja bereits eingeladen. Oder sind Sie immer noch nicht neugierig, wo das hinführen könnte?«

Herr Rücke, da draußen spielt die Musik, rief die schneidende Stimme des Inneren Kritikers.

»Von wegen!«, entgegnete der Künstler lachend. »Machen Sie sich nichts vor, Herr Professor! Die Musik spielt schon lange nicht mehr dort draußen. Sie spielt innen, auf der Bühne der Aufmerksamkeit, die sich kein bisschen um die Vorlesung schert.«  

»Eine … eine Bühne?!«

Der Professor drehte sich nervös um die eigene Achse. 

Nicht mit den äußeren Visus-Fenstern, sondern mit nach innen gerichtetem Blick schaute er jetzt durch die Gegend. Dann klappte ihm vor Erstaunen der Unterkiefer herunter. Die Kulisse um ihn herum hatte sich innerhalb eines Augenschlags komplett verändert. Was ging da vor? Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen!

Er stand jetzt in einem riesigen Theatersaal, im Mittelpunkt einer imposanten Bühne. Ungläubig rückte er sich seine Brille zurecht. Die Kulisse war sehr schlicht gehalten, es gab keine Requisiten, bis auf eine einzelne Schaukel, die von der Decke herabhing – das Ende ihrer Stränge war nicht in Sicht. Es musste sehr weit oben sein. Der Künstler ging wie selbstverständlich auf die Schaukel zu und schwang sich hinauf. Während er da vergnügt vor sich hinschaukelte, richtete sich grelles Scheinwerferlicht auf die beiden Männchen.

»Willkommen auf der Bühne der Aufmerksamkeit, Herr Professor!«, sagte der Künstler. »Im Moment fällt das Licht auf Sie und mich – das heißt, wir beide stehen jetzt im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.«

 »Ist Ihnen bewusst, dass wir uns gerade völlig von der äußeren Welt abgewandt haben? Das könnte fatale Folgen haben! Eigentlich sollte doch die Vorlesung hier im Rampenlicht der Aufmerksamkeit stehen – warum ist sie nicht auf der Bühne der Aufmerksamkeit?!«

»Damit langweilen wir nur das Publikum.«

»Welches Publikum soll das sein?!«

Der Professor schaute sich beunruhigt in dem großen Saal um. Die Stühle in den Reihen des Publikums waren ausnahmslos leer. Trotzdem wurde der Professor das beklemmende Gefühl nicht los, aus dem Dunkeln heraus beobachtet zu werden.

»Das Publikum hält sich verborgen«, flüsterte der Künstler.

»Mir wäre es lieber, wenn es keines gäbe …«, murmelte der Professor. »Ich bin nervös. Das kam alles so unvorbereitet! Ich habe nicht geplant, hier mit Ihnen im Rampenlicht zu stehen. Wir haben schließlich kein Stück einstudiert … Ich weiß nicht einmal meinen Text! Ich HABE überhaupt keinen Text! Ich fühle mich ziemlich ausgeliefert.«

 »Entspannen Sie sich, wir improvisieren doch nur!«

Der Künstler lachte auf seiner Schaukel.

»Wo kommt diese Bühne überhaupt her«, fragte Rücke scharf. »Ich habe sie noch nie zuvor gesehen. Wer hat sie gebaut?«

»Das war ich.«

»Moment mal … Sie

»Die Bühne ist ein Fantasiekonstrukt. Ich habe sie mit meiner Vorstellungskraft ins Leben gerufen, damit wir uns nicht immer in Ihrem kümmerlichen Büro unterhalten müssen … Wenn Sie schon nicht zu mir auf den Dachboden kommen wollen.«

»Sie halten mein Büro also für kümmerlich.«

»Na ja, Ihr Büro ist ziemlich klein. Es bleibt nur wenig Platz für freie Gedanken.«

Der Professor stand wie versteinert da und schaute peinlich berührt drein, während der Künstler weiter hin und her schaukelte. Ein-, zwei-, drei-, viermal vor und zurück. Dann sprang er mit einem Satz von der Schaukel herunter und kam genau vor dem Professor zum Stehen.

»Können Sie tanzen, Herr Rücke?«, fragte er unvermittelt.

»Tanzen, wozu?! Wozu brauche ich das?«

»Sie stellen die falschen Fragen«, entgegnete der Künstler langsam. »Sie fragen immer nach dem Wozu.«

Schweigend sahen die beiden einander an.

»Wieso kommen Sie mir immer nur mit Dingen, die ich nicht gebrauchen kann?!«, platzte es aus dem Professor heraus.
»Brauchen? Warum beurteilen Sie alles nach seiner Nützlichkeit? Poesie ist auch nicht nützlich. Aber was wäre denn eine Welt ohne Poesie?«

»Darum geht es nicht. Es geht darum, dass Sie mich gerade gefragt haben, ob ich tanzen kann. Was soll diese Frage? Wollen Sie mich vor einem unsichtbaren Publikum lächerlich machen?«

»Keineswegs!« Der Künstler sah den Professor so durchdringend an, dass dieser den Blick abwenden musste.

»Sie haben schon lange nicht mehr gespielt, nicht wahr?«

»Ich habe keine Zeit dafür. Spielen ist etwas für Kinder.«
»Spielen bedeutet, spontan zu sein. Sie haben anscheinend vergessen, wie man spielt.«

Der Professor verdrehte die Augen und ging nicht weiter darauf ein.

»Mir scheint, eine unserer größten Aufgaben wird es sein, das Innere Kind aufzusuchen«, sagte der Künstler. »Das Innere Kind wohnt im Herzenstempel … Ich hoffe, Sie haben es noch nicht vergessen.«

»Die Villa Ego ist kein Kind mehr – für sie hat längst der Ernst des Lebens angefangen, so dumm das auch klingen mag!«, fauchte Ration Rücke. »Aber ein so begnadeter Kindskopf wie Sie will das vermutlich nicht wahrhaben.«

»Sie sind wirklich komisch!«

»Komisch?!«, versetzte Ration Rücke gereizt. »ICH bin KOMISCH?!«

»Ja! Und wie!«

»Was verstehen SIE denn bitte unter komisch?!«

»Dass Sie so streng sind! So ernst und ganz ohne jeden Funken Freude! Das ist Ihr Problem!«

»Sie sind mein Problem!«

»Sie schaffen sich Ihre Probleme selbst.«

»Ja, mag sein – aber nicht Sie! Sie habe ich ganz gewiss nicht erschaffen.«

»Aber zum Problem gemacht haben Sie mich trotzdem.«

Der Künstler lächelte in sich hinein. »Manchmal ist ein Problem auch eine Chance«, sagte er dann unvermittelt.

Ration Rückes Nasenflügel bebten angespannt. »Und was für eine Chance habe ich darauf, dass Sie verschwinden?!«

»Nicht viele. Ich komme und gehe, wann ich will.«

»Aber muss es denn gerade in einer Vorlesung sein?!«

Ration Rücke rieb sich müde die Stirn. Seine Nerven waren überstrapaziert. 

»Hören Sie, ich muss hier raus. Ich kann dieses Kopftheater nicht länger verantworten. Wenn ich die Gedanken nicht bald wieder unter Kontrolle habe, wird das ein böses Nachspiel haben … Der Innere Kritiker! Er ist bestimmt jetzt schon furchtbar wütend auf mich, weil die Villa Ego ihre Zeit vertrödelt …«

»Trödeln? Die Zeit geht erheblich schneller vorbei, seit wir …«

»Genug! Hören Sie, Sie … Künstler   Ich muss diese Bühne sofort verlassen. Und die Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken – äh ­– ich meine natürlich zurück auf die Vorlesung. Verdammt, wie geht das?!«

»Verstellen Sie doch einfach die Scheinwerfer. Nur zu. Holen Sie die Vorlesung auf die Bühne. Lassen Sie sie tanzen. Ach … Ich glaube wirklich nicht, dass sie tanzen kann.«

»Das ist für meine Zwecke äußerst irrelevant.«

Doch zur großen Überraschung des Professors kam die Vorlesung zu einem unerwartet schnellen Ende. Mit dem sehnlich erwarteten Glockenschlag endete plötzlich die äußere Folter und Ration Rücke wurde aus seiner Knechtschaft erlöst.

Dann befand er sich wieder in seinem altvertrauten Arbeitszimmer. Die Bühne der Aufmerksamkeit hatte sich aufgelöst, als sei sie nur ein sehr lebendiger Traum gewesen – ein Tagtraum, wohlgemerkt.

Diese selbsterschaffene Bühne der Aufmerksamkeit gab dem Professor neuen Stoff zum Nachdenken.

Ihm war deutlich bewusst, dass er während der Unterhaltung mit seinem Nachbarn die Zeit vergessen hatte. Sogar die drückende Langeweile war verschwunden. Das Gejammer von dem kleinen Mann im Keller war verstummt. Kein Klagen mehr über einen niedrigen Spaßlevel, sogar die Müdigkeit war verflogen.

»Anscheinend war die komische Bühne doch zu etwas gut …«, überlegte er. »Dieses Kopftheater hat die Villa auf andere Gedanken gebracht. Vielleicht wusste der Künstler doch, was er da tat … er hat den neuen Raum einfach so ins Bewusstsein gerufen, als sei es das einfachste auf der Welt!«

Jetzt, wo er darüber nachdachte, konnte der Professor nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob die Bühne tatsächlich neu war. Er hatte sie zwar nie zuvor gesehen, doch er wurde das eigenartige Gefühl nicht los, dass sie schon vorher existiert hatte. Er hatte ihr nur nie Beachtung geschenkt. Es war wie mit einer verschlossenen Tür, für die man erst den richtigen Schlüssel brauchte. Erst dann konnte man herausfinden, was sich dahinter verbarg. Nun, wenn das so war, dann besaß der Künstler jedenfalls den Schlüssel dazu. Der Professor fragte sich, über welche Schlüssel er sonst noch verfügen mochte …

Ihn befiel die leise Ahnung von einer seltsamen, verborgenen Kraft, die die Grenzen seines Verstandes überschritt. Und er wollte mehr darüber herausfinden. Ob er auf dem Dachboden des Künstlers neue Antworten bekommen würde? Der Professor konnte nicht leugnen, dass er nun doch ziemlich neugierig geworden war.